23 März 2007

SPD hat Angst vor einer starken Linken?

Heute war in der Jungen Welt zu lesen:


Stiegler warnt vor Linkspartei

München. Der Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion und bayrische SPD-Vorsitzende Ludwig Stiegler, warnt die Gewerkschaften vor einer Annäherung an die geplante gesamtdeutsche Linkspartei. Diese sei eine »Gefahr für die Arbeitnehmer«, sagte Stiegler am Donnerstag in München. Die Spaltung der Sozialdemokratie habe »nie gut geendet«. Falls die DGB-Spitze Maikundgebungen »praktisch zu verdeckten WASG-Veranstaltungen machen« wolle, werde er dafür eintreten, daß die SPD künftig mehr eigene Maifeiern organisiere, kündigte Stiegler an. Der bayerische DGB hatte drei SPD-Bundestagsabgeordnete als Hauptredner von Mai-Kundgebungen ausgeladen, weil sie in der Renten- und Gesundheitspolitik gegen Gewerkschaftspositionen gestimmt haben. (Quelle: ddp/jW)


Wir haben diese Gewerkschafter hier sogar genannt- Auszug aus der Meldung im Odenwald-Magazin:


…Und weil dieser Vorgang ein solch derber Schlag ins Gesicht aller aktiven Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen ist sollen hier auch die Namen der zum Teil neben ihrem Mandat noch hauptamtlich gewerkschaftlich tätigen und mit Gewerkschaftsbeiträgen bezahlten SPD- Fraktionsmitgliedern genannt sein: Walter Riester, Franz Thönnes, Gerd Andres, Klaus Brandner, Karin Roth, Doris Barnet, Kurt Bodewig, Ute Kumpf, Jörg Tauss…


Die Kollegen aus den Gewerkschaften stehen sich die Hacken in den Bauch, Protestieren und diese nicken, um die Parteinähe nicht zu gefährden diese unsozialen Entscheidungen einfach ab?


Wo ist denn die SPD noch Links, Herr Stiegler? Sie rückt immer weiter nach Rechts und lässt sich von Lobbyisten und Konzernen die Politik diktieren! Die SPD nickt weiterhin ohne groß aufzumucken alles ab, um die Regierungsbeteiligung nicht zu gefährden!


Das ist ekelhaft! – Richtige Stiefellecker!

22 März 2007

Gutes Deutsch? - Alles wird "verdenglischt"!

Die Union möchte eine Arbeitsgruppe "sprachlichen Verbraucherschutz" bilden, was an sich, wie ich finde eine gute Idee ist. Denn wir werden immer mehr mit Anglizismen überschüttet, was auch gefährlich sein kann, wenn diese in Gebrauchs- oder Warnhinweisen verwendet werden.

Schon alleine bei der "Deutschen" Bundesbahn weiß man bald nicht mehr, ob einem der Zug streift.

So kann der, der eine Mobility-Bahncard hat, über Touch&Travel ein Ticket für den City-Nightline ordern und sich nach dem Trip am Service-Point über den Cal-a-Bike Standort informieren!

So mancher versteht im Mehdorn-Deutsch doch "nur Bahnhof", oder? Brauchen wir das? Das von einem deutschen unternehmen?

Warum muß es bei der "Deutschen" Lufthansa bei Werbung im TV und Radio (hier in Deutschland) heißen "Theres no better Way to fly!"

Oder bei Douglas war es "Come in and find out!"
Oder "The Beck´s Experience"
Oder, oder, oder... - Die Liste ist lang...

Ich frage mich immer wieder - MUSS DAS DENN SEIN?

In Frankreich ist das übrigens seit 1994 gesetzlich geregelt. Sicher bei uns wieder "unmöglich" - Geht sicher ähnlich aus, wie dies Sache mit dem Rauchen in Gaststätten... Es passiert nix, oder so schwammig, dass man es auch gleich hätte sein lassen können!

Also liebe Unternehmen - "Denglisch" ist so überflüssig wie ein Kropf! Sprecht mal wieder die Sprache, die Eure Haupt-Kunden in diesem Land auch verstehen!

Entwicklungen

Wenn man so die vollmundigen Sprüche der Regierung hört, sind wir ja gerade im (Bilderbuch)Aufschwung. Ja es wird schon wieder von einem „Ruck“ durch Deutschland gesprochen… Also meiner Meinung „ruckt“ da nichts…

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Rentenerhöhung

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Ja die Rentner bekommen mehr Geld. Wahnsinn! Eine Erhöhung die den Namen nicht verdient. 0,54% mehr! WOW – Das sind bei einer Frau, die hier im Aufschwungland mal so EUR 800,- bekommt, gerade mal EUR 4,32. Nun, dafür wird die Krankenkasse gleich mal teurer, dann ist es wieder weg. Bin mal gespannt, wann es eine Ergöhung mit drei Stellen hinterm Komma gibt!

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Lohnentwicklung

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Ja die Lohnentwicklung, so wurde gestern vermeldet wäre ebenfalls ein Ergebnis der „guten Politik“ unserer Regierung! Diese wäre 0,7%, bzw. 1,2%. Es wurden aber auch alle Löhne eingerechnet, auch die der Ackermanns (ca. EUR 850.000,- Monatsgehalt) und sonstige Vorstandsgrößen, was natürlich die realen Werke ja „kaum“ verfälscht…

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Weiterhin sollte an die Inflation gedacht werden, die sich etwa bei 1,2 % bewegt. Dann war das sogar eine Null- bzw. Minusnummer. Immer toll, wie das im „regierungstreuen und kapitalgesteuerten“ TV so schöngeredet wird!

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Armut in Deutschland

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Laut einer dpa-Meldung wächst die Armut in unserem Wirtschaftswunderland (Bilderbuchaufschwung – laut Profalla) Deutschland. Nach einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftforschung (DIW) hat diese in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen. Sie konzentriere sich auf gering qualifizierte Bevölkerungsgruppen.

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„Eine Ausbreitung der Armut auf die breite Mitte der Gesellschaft ist dagegen nicht zu beobachten“, hieß es am Mittwoch in Berlin im DIW-Wochenbericht. Ich denke nur „noch“ nicht! Es entspreche deshalb nicht der Wirklichkeit, Armut in Deutschland „als Problem einer kulturell verwahrlosten neuen Unterschicht zu deuten. Sie sei auch kein Zeichen dafür, dass die gesamten Gesellschaft vom Abstieg bedroht sein könnte.

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Das DIW analysierte Daten, die es in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhoben hatte. Demzufolge ist die Einkommensarmut in Deutschland zuletzt sechs Jahre in Folge gestiegen, von 12,0 Prozent im Jahr 1999 auf 17,4 Prozent im Jahr 2005. Als arm wird dabei derjenige definiert, der weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat.

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Denken wir aber dran, dass die Gehälter und Vermögen Einkommensmillionäre um etwa denselben Prozentsatz gestiegen sind Deutschland steht auf Platz 2 als Land mit den meisten Millionären! Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weiter auseinander. Die Verteilung der Last wird immer ungerechter!

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Armutslagen halten der Studie zufolge außerdem länger an und sind häufiger durch mehrfache Notlagen in verschiedenen Lebensbereichen geprägt - also etwa Wohnungsprobleme, Konsumdefizite, Arbeitslosigkeit (Bereinigung der Konzerne vom Humankapital Arbeiter) und fehlende Rücklagen. Fast ein Zehntel der Bevölkerung lebe inzwischen in verfestigter Armut. Hauptbetroffene seien dabei nach wie vor Arbeiter, vor allem Arbeiterfamilien mit Migrationshintergrund oder mehreren Kindern.

Brandbrief eines Telekom-Mitarbeiters

Dieser Brief hat mich einwenig bewegt, da er das Zeigt, was in einem Menschen vorgeht, der loyal zu seinem Arbeitgeber steht und aber nach Jahren des Zugehörigkeitsgefühls bitter enttäuscht wird:

Quelle: Junge Welt


Sehr geehrter Herr Obermann, Herr Höttges und Herr Welslau,


sehr geehrte Herren in den Vorstands­etagen,


durch Ihre wiederholten Mitarbeiterbriefe verschiedenen (und letztlich doch gleichen) Inhalts haben Sie mich zum Schreiben dieses Briefes motiviert. Im Laufe dieses Briefes werde ich »sie« kleingeschrieben verwenden, weil ich nicht immer Sie (persönlich) meine, sondern viele Manager, Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, die für unser Unternehmen verantwortlich sind und waren.


Letzter Auslöser war ihre wiederholte Forderung, bei uns Mitarbeitern eine größere Bindung zum Unternehmen zu erzeugen. Dazu kann ich ihnen nur erwidern, daß ich und die meisten meiner Kollegen im kleinen Finger mehr Unternehmensbindung haben als ihre ganze Führungsriege zusammen. Ich werde ihnen auch sagen, warum.


Diese Telekom ist und war immer mein Leben. Ich habe mein Berufsleben hier begonnen und wollte es auch hier beenden. Ich habe gesehen, wie aus der Post die Telekom und aus Teilnehmern Kunden wurden, aber leider auch, wie aus unserer Firma, in der jeder für jeden da war, ein Unternehmen geschaffen wurde, in dem jeder nur noch an sich denkt (denken muß); wo jeder Unternehmensteil nur noch versucht, den eigenen Bereich sauberzuhalten und aus den anderen Teilen soviel wie möglich abzuschöpfen, auch wenn dort viel größere Lücken gerissen werden, als jemals wieder zu stopfen wären. Ich habe erlebt, wie aus uns Mitarbeitern Humankapital wurde und wie wir alle nur noch als Kostenfaktoren angesehen werden, von denen man sich – so schnell es nur geht – trennen muß und will.


Sie und ihre Vorgänger jedoch geben sich im Vorstand die Klinke in die Hand; sie kommen und gehen. Von Unternehmensbindung kann hier wohl kaum die Rede sein. Sie kommen, strukturieren um, und das mit einer Arroganz und Selbstherrlichkeit, ohne auf warnende Hinweise zu hören, daß sich so die Qualität und die Zuverlässigkeit nicht mehr halten lassen kann, geschweige denn besser wird. Es kümmert sich auch niemand von ihnen um die Folgen ihrer Entscheidungen. Sie ziehen mit vollgestopften Taschen weiter, um im nächsten Unternehmen das Gleiche zu tun, und sie hinterlassen skrupellos einen immer größer werdenden Scherbenhaufen.


Wenn wir, die wir immer gute, kompetente und hochmotivierte Arbeit geleistet haben, immer die Wünsche der Kunden zu erfüllen wußten und wir lange Zeit das mit Abstand beste Kommunikationsunternehmen waren und uns dann von ihnen sagen lassen sollen, daß wir zu schlecht, zu teuer, nicht motiviert, faul und unproduktiv seien, dann steigt ob dieser Unverschämtheit eine ungeahnte Wut in uns auf.


Doch als wenn es ihnen nicht reicht, uns so zu beleidigen, verbreiten sie das auch noch in aller Öffentlichkeit und fügen so unserem Ansehen und somit natürlich auch unserem Aktienkurs einen immensen Schaden zu. Sie beschmutzen rücksichtslos das eigene Nest, nur um kurzfristig ihre (oder wessen auch immer) Abbau- und Auslagerungspläne durchsetzen zu können und von den Fehlern ihrer Vorgänger abzulenken. Das ist eine Unglaublichkeit sondergleichen und ein Vertrauensbruch, der durch nichts zu entschuldigen und wiedergutzumachen ist.


Sie vermissen Respekt in diesem Brief? Wem gebührt denn Respekt? Uns Mitarbeitern, die wir uns unser Leben lang für die Telekom und unsere Kunden engagiert haben, die wir immer und immer wieder unser Privatleben den Interessen der Telekom und der Kunden untergeordnet haben und dies noch tun? Uns, die wir die Telekom zum besten, kompetentesten, kundenfreundlichsten und leistungsfähigsten Kommunikationsunternehmen gemacht haben?


Oder erwarten sie allen Ernstes Respekt dafür, was sie und ihre Vorgänger uns und unserer Telekom angetan haben?

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Sie und ihre Vorgänger haben uns im Laufe der letzten Jahre immer mehr Fesseln angelegt, sie haben uns funktionierender Werkzeuge beraubt und uns blind gemacht, indem sie uns Systeme aufgezwungen haben, die nicht die Arbeit erleichtern, sondern nur die Kontrolle verbessern, dafür aber massiv die Effektivität einschränken. Sie haben die interne und die externe Kommunikation zerstört, indem sie funktionierende Rufnummern und Hotlines rigoros abgeschaltet und durch nicht funktionierende Sammelnummern und unsinnige Überlaufkonzepte ersetzten, und sie haben so die interne und externe Erreichbarkeit gegen Null gefahren. Sie haben massiv Wissen, Kompetenz und Arbeitsplätze an Stellen vernichtet, wo das alles unverzichtbar war, indem sie durch Umstrukturierung hochqualifizierte Mitarbeiter in gänzlich neue und unbekannte Arbeitsbereiche oder nach Vivento (Auffanggesellschaft – d. Red.) versetzt haben oder sie zum Vorruhestand, zur Altersteilzeit oder einer Abfindung »überredet« haben.


Ihre Vorvorgänger haben (natürlich wieder entgegen aller Warnungen der Fachleute) durch die Schließung Hunderter T-Punkte und den Abbau Tausender qualifizierter Mitarbeiter diese kompetenten Schnittstellen zum Kunden vernichtet und unsere Kunden so in Scharen in die Arme unserer Konkurrenz getrieben, und jetzt rühmen sie sich mit der Schaffung neuer T-Punkte und der Einstellung von ein paar hundert neuen Kräften, jetzt, wo das Kind längst in den Brunnen gefallen ist, wo wir viele Kunden längst verloren haben. Halten Sie uns wirklich für so dumm, daß wir ihnen dafür Anerkennung zollen?


Es wurde weiter (mit der gewohnten Überheblichkeit und wieder gegen alle Warnungen) an der Serviceannahme – der zweiten direkten Schnittstelle zum Kunden – Personal in Größenordnungen abgebaut, sodaß die Abfragewerte auf die schlechtesten Werte sanken, die jemals zu verzeichnen waren. Die billige Lösung war, unmotivierte und unwissende externe Kräfte mit keinerlei Firmenbindung (!) an Stelle der vorher gründlich »entfernten« Kollegen zu setzen und sich dann über das immer größer werdende Chaos und immer unzufriedenere Kunden zu wundern.


Nun wollen sie mit dem Service auch noch die dritte direkte Schnittstelle zu unseren noch verbliebenen Kunden kastrieren, auch hier wieder massiv Personal reduzieren und den Rest mit weniger Gehalt und längeren Arbeitszeiten zu besserem Service motivieren.


Wo das hinführt, liegt wieder einmal auf der Hand, doch da in ihrer Etage Entscheidungen grundsätzlich nie zurückgenommen werden, selbst wenn man weiß, daß man einen großen Fehler begeht, werden der Service und die Leistungsfähigkeit ein weiteres Mal mit dem schon schrottreifen Wagen gegen die Wand gefahren. Auf die Einzelteile, die sie dann hinterlassen, warten schon die Geier, die den dann noch verbliebenen Mitarbeitern den Todesstoß versetzen! Aber das erleben sie sicherlich nicht mehr hautnah, da sie dann schon auf dem Weg zur nächsten Firma sind ...


Sie ziehen immer wieder gerne das »marktübliche Lohnniveau« als Vergleichsgröße heran und vergleichen uns mit meist ungelernten Hilfskräften, mit Dilettanten, die weder diesen Beruf gelernt haben noch irgendeinen Bezug zur Telekom oder zu unseren Kunden haben. Mit viel Glück sind das ehemalige Elektriker, uns sind aber auch schon Rollrasenverleger (keine Lüge) und ähnliche »Spezialisten« im HVt (Hauptverteiler – d. Red.) begegnet.


Das ist, als wenn sie einen Mercedes besitzen möchten, bezüglich des Preises aber einen Trabbi als Vergleich heranziehen und diesen auch nur bezahlen wollen.


Wir würden lieber heute als morgen die Telekom wieder an die Spitze bringen! Wir wissen auch, wie es geht und was verändert werden muß! Wir sind für Veränderungen, die den Service und die Kundenfreundlichkeit verbessern! Wir wissen, was die Kunden wollen und wie wir es ihnen bieten können! Wenn sie es ernst meinen mit der Forderung, wieder das beste Kommunikationsunternehmen zu sein, reden sie mit uns! Ideen haben wir genug, Motivation auch! Wir kennen die Kunden und die Firma und wir wissen, wo es knackt im Gebälk! Wir wissen auch, wo viel zuviel Geld verschwendet wird, wo Personal falsch eingesetzt wird und Wissen sinnlos verpufft oder Prozesse angepaßt werden müßten! Nehmen sie uns mit auf dem Weg zu einer besseren Telekom! Nutzen sie unsere Ideen, unser Engagement, unsere Bereitschaft für Veränderungen und unsere Flexibilität!


So lange ihre Zielvorgaben für Führungskräfte auf Personalabbauzahlen, Entstörindex und schnelle Abfragewerte aufsetzen und nicht auf Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, Generierung neuer Geschäftsfelder (z.B. TK goes IT) und damit auf Steigerung der Einnahmen und Sicherung der Arbeitsplätze, so lange wird es keinen wirklichen Fortschritt bei uns geben und keine Chance, am Markt zu bestehen.


Ich bin mir jedoch (leider) ziemlich sicher, daß das gar nicht ihr Ziel ist, daß alle ihre schönen Sprüche nur Worthülsen sind, um die Ausgliederung vorantreiben zu können und daß sie für sinnvolle Vorschläge gar nicht offen sind, da sie die nächsten und übernächsten Schritte schon in der Schublade haben und auch, daß sie niemals einmal getroffene Entscheidungen überdenken oder gar rückgängig machen wollen oder können.


Sie hören lieber auf externe Berater wie z.B. McKinsey, die nicht das geringste Interesse an der Telekom haben und jeder Firma den gleichen Mix aus Zerteilung und Personalabbau überstülpen und immer wieder frustrierte und arbeitslose Mitarbeiter hinterlassen. Wenn das also so ist, dann haben sie wenigstens den Mut, mit offenen Karten zu spielen. Verkaufen sie uns nicht weiter für dumm und stehen wenigstens, so lange sie noch unsere Firma leiten, in der Öffentlichkeit hinter uns Beschäftigten, und treten sie bitte nicht auch noch mit Füßen nach uns.


Als Vorstand und Führungsmannschaft dieses Unternehmens haben sie nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Aktionären (der sie mit ihren angekündigten, kontraproduktiven Maßnahmen auch nicht nachkommen), sondern auch eine soziale Verantwortung uns Mitarbeitern gegenüber! Wir Mitarbeiter sind das Unternehmen! Wir haben den Zustand der Telekom nicht zu verantworten. Uns darf man nicht eiskalt in den beruflichen, sozia­len und finanziellen Abgrund treiben, das verbietet das soziale Gewissen! Ich befürchte aber, daß dieser Appell bei ihnen und erst recht bei McKinsey verhallt.


Wundern sie sich aber nicht, wenn sie, nachdem sie das immer schneller sinkende Schiff Telekom – wie ihre Vorgänger sicherlich mit einer großzügigen Abfindung für ihre hervorragenden Verdienste für die Telekom – verlassen haben, beim Blick in den Spiegel eine Heuschrecke sehen.


Ich könnte noch lange so weiterschreiben, da mir noch viel am Herzen liegt, doch ich möchte diesen Brief nicht mit bösen Worten beenden. Deshalb biete ich ihnen zum Schluß noch einmal meine/unsere Unterstützung bei der Bewältigung der vor uns liegenden Herausforderungen an. Nutzen sie unsere Kompetenz und unseren Überlebenswillen, um uns am Markt wieder zu etablieren, wir haben daran ein weitaus größeres Interesse als sie, da auf uns keine neuen Vorstands- oder Aufsichtsratsposten, sondern existenzbedrohende Niedriglöhne und/oder Arbeitslosigkeit warten.


Lutz P.

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Nachtrag:

Am Mittwoch antwortete der Telekom-Chef per Mail an alle Konzern-Mitarbeiter:

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, über die neue Strategie und die daraus abgeleiteten Maßnahmen wurde in den vergangenen Wochen sehr intensiv diskutiert. Nicht zuletzt macht sich das bemerkbar in den zahlreichen kritischen Mails, die meine Vorstandskollegen und ich erhalten haben. Im Moment wird sehr heftig über einen Brief diskutiert, der von einem T-Com-Mitarbeiter aus Berlin verfaßt und öffentlich gemacht wurde. Vielfach geht es in diesen Äußerungen nicht nur um Sachargumente oder um Fakten, sondern darum, der Verärgerung über die geplanten Veränderungen Luft zu machen. Mir ist es wichtig, daß Sie meine Sicht der Dinge kennen.

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Eines vorweg: Kritik ist stets willkommen und sei sie noch so kontrovers. Vor der Beleidigungsgrenze sollten wir aber halt machen. Diese Grenze wurde in den jüngsten Briefen mehrfach überschritten. Lassen Sie uns fair miteinander umgehen, auf einer sachlichen Ebene und vor allem intern diskutieren. Auch in den kommenden Wochen wird der Vorstand sich vor Ort der Diskussion mit Ihnen stellen.

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Zurück zu den angesprochenen Punkten: Ein Vorwurf lautet, der Vorstand habe keine Bindung zum Unternehmen. Dies weise ich entschieden zurück. Ich bin seit fast neun Jahren im Konzern und fühle mich dem Unternehmen, seinen Beschäftigten, Kunden und Aktionären sehr verbunden. Das gilt ebenso für meine Kollegen im Vorstand. Nur aus dieser Verbundenheit heraus wollen wir die absolut dringenden Reformen im Konzern machen und müssen akzeptieren, dafür öffentlich beschimpft zu werden.

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Uns geht es darum, daß der Konzern wieder erfolgreich ist. Wir müssen dem negativen Markttrend etwas entgegen setzen, wenn wir nicht eines Tages ohne Kunden dastehen wollen. Dazu muß nicht nur die Innovationsseite und die Servicequalität, sondern dringend auch die Kostensituation verbessert werden. Wenn es uns ums schnelle Geld ginge, gäbe es sicher andere, einfachere »Jobs«. Für meine Kollegen und mich ist es eine sehr, sehr wichtige Aufgabe, die uns völlig vereinnahmt.

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Für unseren Markterfolg arbeiten wir mit aller Kraft, wobei keiner behaupten wird, fehlerfrei zu sein. Wir tun dies nicht aus Eitelkeit oder Narzissmus, sondern um den Unternehmenswert – gerade im Interesse der Beschäftigten – zu steigern. Weil die Markt- und Preisentwicklung kritisch ist, müssen wir die Kosten senken. Daß wir das auch im Personalbereich schaffen, wird am Kapitalmarkt gelegentlich angezweifelt. Dort hören wir sehr häufig sogar die Forderung nach weitaus drastischeren Personal-Sparmaßnahmen. (...)

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Ein weiterer Vorwurf lautet, ich würde unseren Service schlecht reden. Wir können doch nicht die Augen davor verschließen, daß sich viele Kunden täglich über unsere Performance beschweren. Zumal die Fakten wie beispielsweise Erreichbarkeit, Termintreue, Problemlösung im Erstkontakt oder Wartezeit im T-Punkt einfach sind, wie sie sind: unbefriedigend. Wir sind bevorzugtes Gesprächsthema in den Kneipen der Republik – es ist seit geraumer Zeit in Mode, sich über uns lustig zu machen. Das macht mich sehr betroffen. (...)

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An dieser Stelle noch einmal: Wir wollen niemandem die Hälfte des Gehalts wegnehmen, wie oftmals in der Öffentlichkeit behauptet wird. Wir wollen durch eine Kombination verschiedener Schritte, unter anderem auch durch eine Arbeitszeiterhöhung, die Kosten pro Stunde senken. Die Kunden zahlen für unsere Kostendefizite nicht, und die Regulierung nimmt darauf auch keine Rücksicht, weder in Bonn noch in Brüssel.

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Ich bitte Sie, über meine Argumente nachzudenken und weiterhin den Dialog mit den Führungskräften und den Vorständen zu suchen. Aber diese Diskussion sollte intern geführt werden. Sie können sicher sein: Ich kämpfe für eine Telekom, die national wie international erfolgreich ist und ihre weitere Entwicklung selbst bestimmt.

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Ihr René Obermann

21 März 2007

Wieder Sozialrassismus im TV

Wie die Zeitschrift „Junge Welt“ am 19 März 07 berichtete, gab es mal wieder Hetze über Hartz-Empfänger. Nach Gottschalk war es diesmal im TV-Dritten. In der Sendung „3 nach 9“ im NDR vom Freitag (16.03.07 um 22.00 Uhr) wurde von den Talkfrauen (Redelsführerin) Petra Gerster und Gastgeberin Amelie Fried, wie berichtet, über Hartz-Empfänger gezetert, nachdem ein Mitglied der Talkrunde (Sprechrunde) für ein Bürgergeld plädierte…

Über diese Perspektive für die Empfänger von ALG-II waren diese entsetzt: „DIE sitzen doch eh nur den ganzen Tag auf der Couch rum! DIE misshandeln ihre Kinder und Frauen! Warum sollen DIE noch mehr Geld bekommen?! Zum versaufen!"

Das ist „gelebter“ Stammtisch-Sozialrassismus im deutschen TV!

Nicht auszudenken, wenn die beiden Damen so über Ausländer, oder gar Juden gesprochen hätten…

20 März 2007

Vier Jahre Irak Krieg!

Vor vier Jahren fielen die Amerikaner, wie wir heute wissen, ohne jeden berechtigten Grund über das Land Irak her und wollten es „demokratisieren“! Das heißt zum einen, um nach Saudi-Arabien an der zweitgrößten Ölquelle zu sitzen und diese zu kontrollieren und zum anderen, dem Land „seine“ Demokratie aufzuzwingen.


Schnell wurde aus den Befreiern dann Besatzer.


Über die Hälfte aller Iraker sehen pessimistisch in die Zukunft. Der Iraker, der vor vier Jahren die Saddam-Satue vom Platz stürzte sagte im ZDF: „Lieber Saddam als die Amerikaner – Es war ein Fehler!“ Kein Vertrauen in die USA, wenig in die eigene Führung und keine Alternativen in Sicht - viele Iraker haben die Hoffnung aufgegeben und erwarten auch in Zukunft keine wirkliche Verbesserung. Das ist Fazit einer Umfrage von ARD, ABC News, BBC und der Zeitung "USA Today".


Der Alltag der Iraker ist geprägt von der allgegenwärtigen Gewalt im Land - und die zivile Infrastruktur ist fast komplett zusammengebrochen und die meisten glauben nicht, dass sich das noch ändern wird.


Was wäre aber, wenn die Amerikaner nun einfach abziehen würden? Ich denke das dies auch ein Fehler wäre. Denn dann versinkt das Land im Bürgerkrieg und genau dann hätte Al-Quaida neue Anhänger, die in westlichen Staaten für Terror sorgen. Dank dieses völkerrechtswidrigen Krieges stecken wir im Dilemma…


Und Bush?


Präsident Bush sendet neue Truppen, die, wie kürzlich einer im TV sagte „Die Bad Guys erschießen muß…“! - Und Bush bittet um Geduld… Ich frage mich nur, wie lange die Geduld noch gehen soll?

19 März 2007

CO²

Wir reden über den Klimawandel, alle stimmen zu, dass etwas passieren müsste und würde (angeblich) sogar mehr Geld dafür ausgeben.

Wenn ich aber dann an einem Tag wie heute, an dem mein Jüngster mit dem Bus zu einer Theateraufführung fuhr und dann mit den anderen Kindern an der Bushaltestelle ankam, standen dort die meisten Eltern mit den Autos da. Selbst die, die nicht mal 500 Meter weit weg wohnten, holten lieber die Karre aus der Garage, als mal „zu Fuss“, was dem einen oder anderen auch mal gut täte, die Kinder abzuholen…

So unterscheidet sich das Tun und das Tun wollen auf unserer Welt!

CeBIT

Noch ein Wort aus den Anfängen – Ohne Anglizismen!

Das ist Unglaublich in unserer „verdenglischten“ Zeit:



CeBIT heißt:



Centrum der Büro- und Informationstechnik

Baby aus dem Hochhaus geworfen…

Wie verzweifelt muss man für eine solche Tat, wie diese am letzten Samstag sein? Was treibt einen Menschen zu diesem Tun? Warum erkennen wir die verzweifelten Signale nicht. Ist das wieder eine Folge der fehlenden Solidarität? Die Menschen dort in der Gegend von Hamburg-Osdorf sind meist mit eigenen Problemen beschäftigt. „Wir vermuten eine Verzweiflungstat“ meine die Polizeisprecherin Trotzdem will ich es einfach nicht verstehen, dass ein kleines Leben so herzlos ausgelöscht wurde.