08 März 2007

Krise der SPD – Nur noch eine „Viertel-Volkspartei“?

Ich habe im Netz einen schönen Kommentar zur Krise der SPD, die nochmals 4 Punkte bei der letzten Sonntagsfrage verloren hatte und nun auf nur noch 25 % beim Volke in der Gunst steht:


Die Sozialdemokraten, Mitglieder einer Partei, die durch Beck, Müntefering und Struck repräsentiert wird, sollten ihrem Herrgott auf Knien danken, dass immerhin noch 25% der Wähler bereit sind, der SPD die Stimme zu geben.

Wer sich die Agenda 2010 von der Bertelsmann Stiftung schreiben lässt, Hartz(!) IV und Rente mit 67 zu verantworten hat, sollte froh sein soviel Stimmen wie in Sachsen - weniger als 10% - zu erreichen. Sie surfen mit Sinn und Raffelhüschen auf der Westerwelle - und wenn die am Strand ( in der nahen Zukunft) ausläuft bleibt nur etwas Schaum und Unrat zurück. Wenn man sich den Beck ansieht: Vielleicht mal waschen und rasieren?


Das sagt viel über die SPD aus. Die Rente mit 67 Jahren zum Beispiel lässt sich an der Basis so gut verkaufen wie eine Wärmflasche in der Wüste. Oder auch die jüngste Krise in Hamburg. - Traurig, was aus der Partei „des kleinen Mannes“ geworden ist. Durch das strikte ablehnen der Kurskorrektur und einer Koalition mit der immer stärker werdenden Linkspartei, wird die SPD dann mehr und mehr der „Juniorpartner“ der CDU. Sie hat nichts zu sagen und darf „ein bisschen mitregieren – ganz auf neoliberaler Linie mit der Union“! – Das ist nun die Quittung für das abrutschen der SPD immer mehr nach rechts…


06 März 2007

Gottschalk in "Bild": Outfit versus Hartz IV-Witz?

Pressemeldung des Erwerbslosen Forum Deutschland


Gottschalks Entschuldigung gegenüber der Bild-Zeitung: Outfit versus Hartz IV-Witz


ZDF will auf Kritik des Erwerbslosen Forums an Gottschalk reagieren


Mainz/Bonn. Das ZDF will auf die Kritik des Erwerbslosen Forums Deutschland an der abfälligen Bemerkung von "Wetten, dass..?" -Moderator Thomas Gottschalk über Hartz IV-Betroffene reagieren. Die Initiative hatte am Sonntag in einem offenen Brief an ZDF-Intendant Markus Schächter eine offizielle Entschuldigung gefordert. Dies bestätigte ein Sprecher des ZDF gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. Der Inhalt würde allerdings von Seiten des ZDF vorab nicht öffentlich gemacht.


Ob die Angelegenheit zwischen ZDF-Chef Schächter und Gottschalk noch einmal speziell besprochen wird, wurde nicht bekannt. Die beiden stünden in ständigem Kontakt, sagte der Sprecher. Ein «Informationsdefizit» werde es nicht geben. Gottschalk hatte am Samstagabend im Zusammenhang mit einer Wette mit Bierbüchsen gesagt, Bierdosen seien doch Hartz IV-Stelzen. In der Show hatte er sich dafür bereits halbherzig entschuldigt. Das Erwerbslosen Forum Deutschland, das dadurch Hartz IV-Betroffene indirekt als "Säufer" abgestempelt sah, reichte dies aber nicht aus.


Thomas Gottschalk sagte nach der Kritik an seiner abfälligen Bemerkung über Hartz IV-Betroffene gegenüber der "Bild-Zeitung": "Na klar, ich entschuldige mich für den Witz - und ich rasiere mich, werfe den Hut weg." Es hätten sich nämlich viel mehr Anrufer über sein Aussehen beschwert, als über den "Hartz-IV-Witz". Die meisten hätten geschimpft, er sehe aus "wie ein Penner". Bei denen entschuldige er sich auch gleich, sagte der 56-Jährige.

Das Erwerbslosen Forum Deutschland ist weiterhin entsetzt, wie Gottschalk bewusst den Vorfall hinunter spielen will und stattdessen auf Zuschauer verweist, die sich über sein Outfit beschwert hätten. "Für uns bleibt die Frage, welches Menschenbild schleppt Thomas Gottschalk mit sich herum, wenn ihm spontan zu Bierdosen nur Hartz IV einfällt und jetzt den Anschein gibt, dass sein Outfit für die Zuschauer eine schlimmere Zumutung gewesen wäre, weil sich mehr beschwert hätten.


Wir warten dennoch die Stellungnahme des ZDF ab. In diesem Zusammenhang hoffen wünschen wir uns, dass Gottschalk die Sache doch etwas differenzierter betrachtet und die Klischees über Hartz IV-Betroffene korrigiert. Für uns Erwerbslose haben die leichtfertigen Unterstellungen, Unwahrheiten und Witze schon lange die Grenzen der Zumutbarkeit erreicht", so Martin Behrsing, Erwerbslosen Forum Deutschland.


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04 März 2007

Freie Presse im Odenwald?

Ist schon interessant wer, wo, welche Pressemeldungen abgeben kann… Es ist beispielsweise in den so genannten „Stadt- und Gemeindeanzeigern“ nicht gestattet, politische Aussagen zu tätigen, oder „überregionale Veranstaltungen“, das heißt „über die Stadt- oder Gemeindegrenzen“ hinaus (zum Beispiel im Odenwaldkreis), anzukündigen.

Komischerweise ist jedoch sehr oft ein Bericht von überregionalen Vereinen in den Blättchen drin, die „natürlich“ eine Anzeige schalten. Das heißt, hier entscheidet der Verlag, so wurde mir mitgeteilt.

Also wichtige Mitteilungen, wie zum Beispiel eine Veranstaltung der Initiative gegen Rechtsradikalismus werden abgewiesen (in Brensbach so geschehen), aber ein einseitiger Bericht von einem Eigentümer- und Vermieterverein aus Michelstadt wird im Breuberger Stadtanzeiger (für den die selbe Satzung gilt, da Bürgermeister Stosiek diese aus Breuberg übernommen hat) gedruckt, denn dieser Verein schaltet auch „kostenpflichtige Anzeigen“.

Was bedeutet dies wieder? Auch hier herrscht das Kapital vor. Denn nur „reiche Vereine“, die ständig kostenintensive Anzeigen schalten, dürfen auch „einseitige Pressemeldungen“ einreichen und haben Chancen auf Abdruck. Kleine Parteien, Vereine oder Initiativen, was "vom Volk - von der Basis" kommt, wird klein gehalten...

Bei reinen Werbeblättern, wie das aus Lützelbach mit eindeutiger parteilicher Richtung ist dies sowieso klar… Keine Chance – Nur abundan – Damit es nicht auffällt… Ansonsten nur Berichte über "Schautage von Banken, Mode- oder Autohäusern - Aufgemacht wie Presseberichte", die natürlich große und teure Anzeigen dort schalten! Da lässt das Kapital grüßen!

Was bleibt im Odenwald dann noch an freier Presse? Nur noch der Ableger aus Darmstadt, der von einem Mann gesteuert wird. Wer diesem nicht passt, kommt nicht rein.

Also dürfte man, (ähnlich wie Christian Klar – ok, das war nun sehr weit ausgeholt ;-) eben NICHT seine freie Meinung sagen, sondern das sagen, was der Redakteur hören, bzw. schreiben will und auch „seiner“ politischen Richtung entspricht. Dann steigen die Chancen gedruckt zu werden.

Unterm Strich hilft nur das Internet, was aber auch nicht alle Menschen haben. Aber auch dort darf man nicht alles zustimmend Abnicken. Viele bringen „ihre“ Ansichten, sowie politische Ab- und Zuneigungen ebenfalls mit in ihre „Odenwälder Geschichten“. Ich übrigens ja aber auch in meinem linken Blog... Ich gebe es ja zu... ;-) - Steht ja auch groß drüber!

Aber - Tolle freie (gedruckte) Presse, stimmt´s? Hier gilt:
Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

Gottschalks Witz in "Wetten dass..." war voll daneben...

Pressemedlung des Erwerbslosen Forum Deutschland 04.03.2007:

Intendant
Markus Schächter
ZWEITES DEUTSCHES FERNSEHEN
ZDF-Straße 15
5127 Mainz

Thomas Gottschalk verhöhnt Hartz IV-Empfänger, Wetten das vom 03.03.2007 Erwartung einer offizielle Entschuldigung und Richtigstellung

Sehr geehrter Herr Schächter,

in der Sendung (Wetten das..) vom 03.03.2007 konnte durchaus der Eindruck entstehen, dass diese Sendung und ihr Moderator Thomas Gottschalk Hartz IV-Betroffene verhöhnt und indirekt als "Säufer" abstempelt. Wörtlich sagte Ihr Moderator in der Sendung bei der Wette Bierdosenstapeln: "Bierdosen sind doch Hartz IV-Stelzen". Zwar hat Thomas Gottschalk - offenbar auf Anweisung der Regie - vor laufenden Kameras gesagt: "Wenn man so was sagt, wie ich vorhin, dann überlegt man: Mensch, so ein Mist, das war völlig daneben." Eine Richtigstellung oder Entschuldigung ist dies aus unserer Sicht nicht, so dass der Eindruck bestehen bleibt, die Sendung (Wetten das) schiebt Hartz IV-Betroffene per se in die Kategorie "Säufer".

Wir erwarten von Ihnen als Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens, dass sich Ihr Sender schützend vor diese Menschen stellt und den 13,2 Mio. Fernsehzuschauern von gestern erklärt, dass Hartz IV-Betroffene keineswegs "Säufer" sind und auch keine "Hartz IV-Stelzen" benötigen. Selbiges erwarten wir selbstverständlich auch von Ihrem Moderator Thomas Gottschalk.

Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass ein erwachsener Hartz IV-Betroffener täglich einen Betrag von 3,69 EUR für Essen und Trinken zur Verfügung hat. Wir glauben kaum, dass man sich davon den Luxus von "Hartz IV-Stelzen" leisten kann. Weiterhin halten wir solche unbedachten Bemerkungen für äußerst bedenklich. Dies zeigt uns, dass das ZDF nicht seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag nachkommt. Bitte bedenken Sie auch, dass leider auch viele Hartz IV-Betroffene Rundfunkgebühren bezahlen müssen, weil sie zu spät ihren Bescheid erhalten haben oder sie manchmal auch nur wegen 1 EUR Zuschlag auf das Arbeitslosengeld II die vollen Rundfunkgebühren bezahlen müssen. Im übrigen wird Ihr Sender auch über Steuereinnahmen finanziert. Von daher haben das ZDF und Ihr Moderator Thomas Gottschalk eine besondere Verpflichtung gegenüber benachteiligten Menschen und Bildern, die in die Öffentlichkeit transportiert werden. Wir würden es für gut heißen, wenn Ihr Moderator sich einmal 3-5 Monate mit den Realitäten des Hartz IV-Satzes auseinander setzen würde. Dieser Brief geht als offener Brief auch an die Presse.

Mit freundlichen Grüßen

Das Orginalschreiben an das ZDF können Sie hier einsehen:
http://www.elo-forum.org/attachment.php?attachmentid=535&d=1173018276

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