04 März 2007

Freie Presse im Odenwald?

Ist schon interessant wer, wo, welche Pressemeldungen abgeben kann… Es ist beispielsweise in den so genannten „Stadt- und Gemeindeanzeigern“ nicht gestattet, politische Aussagen zu tätigen, oder „überregionale Veranstaltungen“, das heißt „über die Stadt- oder Gemeindegrenzen“ hinaus (zum Beispiel im Odenwaldkreis), anzukündigen.

Komischerweise ist jedoch sehr oft ein Bericht von überregionalen Vereinen in den Blättchen drin, die „natürlich“ eine Anzeige schalten. Das heißt, hier entscheidet der Verlag, so wurde mir mitgeteilt.

Also wichtige Mitteilungen, wie zum Beispiel eine Veranstaltung der Initiative gegen Rechtsradikalismus werden abgewiesen (in Brensbach so geschehen), aber ein einseitiger Bericht von einem Eigentümer- und Vermieterverein aus Michelstadt wird im Breuberger Stadtanzeiger (für den die selbe Satzung gilt, da Bürgermeister Stosiek diese aus Breuberg übernommen hat) gedruckt, denn dieser Verein schaltet auch „kostenpflichtige Anzeigen“.

Was bedeutet dies wieder? Auch hier herrscht das Kapital vor. Denn nur „reiche Vereine“, die ständig kostenintensive Anzeigen schalten, dürfen auch „einseitige Pressemeldungen“ einreichen und haben Chancen auf Abdruck. Kleine Parteien, Vereine oder Initiativen, was "vom Volk - von der Basis" kommt, wird klein gehalten...

Bei reinen Werbeblättern, wie das aus Lützelbach mit eindeutiger parteilicher Richtung ist dies sowieso klar… Keine Chance – Nur abundan – Damit es nicht auffällt… Ansonsten nur Berichte über "Schautage von Banken, Mode- oder Autohäusern - Aufgemacht wie Presseberichte", die natürlich große und teure Anzeigen dort schalten! Da lässt das Kapital grüßen!

Was bleibt im Odenwald dann noch an freier Presse? Nur noch der Ableger aus Darmstadt, der von einem Mann gesteuert wird. Wer diesem nicht passt, kommt nicht rein.

Also dürfte man, (ähnlich wie Christian Klar – ok, das war nun sehr weit ausgeholt ;-) eben NICHT seine freie Meinung sagen, sondern das sagen, was der Redakteur hören, bzw. schreiben will und auch „seiner“ politischen Richtung entspricht. Dann steigen die Chancen gedruckt zu werden.

Unterm Strich hilft nur das Internet, was aber auch nicht alle Menschen haben. Aber auch dort darf man nicht alles zustimmend Abnicken. Viele bringen „ihre“ Ansichten, sowie politische Ab- und Zuneigungen ebenfalls mit in ihre „Odenwälder Geschichten“. Ich übrigens ja aber auch in meinem linken Blog... Ich gebe es ja zu... ;-) - Steht ja auch groß drüber!

Aber - Tolle freie (gedruckte) Presse, stimmt´s? Hier gilt:
Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich kenne ja jetzt die Verhältnisse nicht im Odenwaldkreis. Aber im Nachbarlandkreis ist es sehr ähnlich.

Aber mit Hartnäckigkeit kann man das durchbrechen. Und das Internet hilft natürlich auch.

Zu dem verwirrten Landzeithäftling mit der 70er Jahre Diktion sag ich mal nix...