12 September 2005

Nochmals zur Erinnerung, wie es 2010 aussehen könnte...

(Dies ging übrigens schon Anfang 2003 durch das Netz)

"Es ist Montag, der 3. Juni 2010, 5 Uhr morgens. Der Radioweckerreist Gunther S. (46) aus dem Schlaf. Der Oldie-Sender spielt ModernTalking. Herr S. quält sich aus dem Bett. Gestern ist es etwas spätergeworden. Bei der Arbeit. Dienst am Pfingstsonntag - mal wieder. Früherkonnte er danach wenigstens ausschlafen. "Ja ja, der Pfingstmontag",murmelt Herr S., "ist das wirklich schon sieben Jahre her?"

Es hat sich wirklich einiges getan seit damals. Nur nicht in seinem Haus.Als 2005 die Eigenheimzulage plötzlich doch gestrichen wurde, mussten sieeben Abstriche machen. Und inzwischen hat sich Familie S. darangewöhnt. An die frei liegenden Leitungen, den Betonfußboden.

Gut, denkt Herr S., dass damals die Garage noch nicht fertig war. Dennder Wagen ist längst verkauft. Zu teuer, seit es keine Kilometerpauschalemehr gibt. Und mit Bus und Bahn dauert es in die City ja auch nur zweiStunden.

Und was man dabei für nette Leute trifft. Zum Beispiel die Blondine, dieHerrn S. immer so reizend anlächelt. Zurücklächeln mag er nicht. Wegenseiner Zähne. Aber was will man machen? 3000 Euro fur zwei Kronen sindviel Geld. Und schon die Brille musste er selbst bezahlen. Hat dabei aber15 Euro gespart. Weil er nicht gleich zum Augen-, sondern erst zumHausarzt gegangen ist. Wegen der Überweisung.

Trotzdem: Der Urlaub fällt flach. "Das könnte Ärger geben zu Hause",stöhnt Herr S. vor sich hin. Traurig erinnert er sich an letzte Weihnachten.Als es nichts gab. 2009 wurde nämlich auch in der freien Wirtschaft dasWeihnachtsgeld gestrichen. Im öffentlichen Dienst ist das ja schon längerher. "Und bis wann gabs eigentlich Urlaubsgeld?", fragt sich Herr S. - erkommt nicht drauf.

Damals hatte man jedenfalls noch genügend Urlaub, um das Urlaubsgeldauszugeben. Heute sinds ja gerade mal 19 Tage im Jahr.

Pfingstmontag? 1. Mai? Geschichte. Das stand nicht auf der Agenda 2010 -so hieß sie doch, oder? Aber man soll nicht meckern. Die da oben, weißHerr S., müssen noch viel mehr ackern.

Darum kann Gunther S. mit der 45-Stunden-Woche auch ganz gut leben.Er hat auch keine Wahl. Seit der Kündigungsschutz auch in großenBetrieben gelockert wurde, mag man es sich mit den Bossen nicht mehrverscherzen. Wer will sich schon einreihen in das Heer von sechsMillionen Arbeitslosen? Aber den Feiertagszuschlag für den Dienst anPfingsten vermisst er schon. Was solls, in 23 Jahren hat Herr S. es hintersich. So üppig wird die Rente zwar nicht ausfallen, wenn das mit denNullrunden so weitergeht. Doch wer weiß: Vielleicht bringt ihn dasRauchen vorher um. Obwohl er weniger qualmt, seit die Schachtel neunEuro kostet. Aber heute, auf den letzten Metern zum Buro,steckt Gunther S. sich trotzdem eine an."


Deswegen für eine starke Linke,
dass es soweit nicht kommt...

Wählt die LINKE. und helft mit!

Am 18.September.2005:
www.die-einzige-wahl.de