23 Februar 2007

48 Länder wollen Streubomben ächten

In Oslo fand die Konferenz zur Ächtung der Streubombenmunition statt, an der sich, natürlich, die USA, die diese Waffe vermehrt verwendet, nicht beteiligt.

Norwegens Außenminister Jonas Gahr Störe sagte bei der Eröffnung des zweitägigen Treffens, diese besonders brutalen Waffen hätten nur einen begrenzten militärischen Wert, erzeugten aber "unverhältnismäßig schlimme Leiden für die Zivilbevölkerung".

Norwegen ist für einen eigenständigen "Oslo-Prozess" mit dem Ziel eines Verbotes von Streubomben spätestens Ende 2008 einsetzt, treten mehrere große EU Länder, darunter auch Deutschland, für einen neuen Anlauf im Rahmen von Verhandlungen zur UN-Konvention über inhumane Waffen (CCW) ein.
Im Irak, im Kosovo, in Afghanistan und im Libanon wurden sie von den USA, Großbritannien oder Israel in großer Zahl eingesetzt. Gerade diese Staaten lehnen bis heute die Diskussion über ein Verbot dieser Waffen ab.

Hier war auch besonders Israel im vergangenen Jahr wegen des vermehrten Einsatzes von Streubomben im Libanon-Krieg zurecht international heftig kritisiert worden. Die von Israel verwendeten Bomben aus USA-Beständen neuester Art zerspringen in viele kleine Einzelbomben, die schwere Verletzungen hervorrufen und als Blindgänger auch nach langer Zeit noch Menschen gefährden können.
Diese Bomben wurden auch auf Felder und in zivilen Wohngebieten abgeworfen und die Opfer sind leider sehr oft auch Kinder.
Paradox ist es für die Bauern. Bestellen sie ihr Feld, gehen Sie in die Gefahr von Blindgängern zerfetzt oder zumindest lebensgefährlich verletzt zu werden. Bestellen diese jedoch ihr Feld nicht, ist dies ebenfalls Existenzbedrohend...

Wirkungsweise von Streubomben
Streubomben öffnen sich beim Abwurf noch
in der Luft und setzen hunderte kleinere Sprengsätze wie beispielsweise Minen
oder Splitterbomben frei. Oft explodieren die gefährlichen Mini-Bomben aber
nicht beim Aufprall, sondern bleiben als Blindgänger weit verstreut am Boden
liegen. Dort halten sie Kinder für Spielzeug, Erwachsene übersehen sie oft und
fallen ihnen so auch Jahre nach dem Krieg noch zum Opfer.


22 Februar 2007

Nur noch Zeit bis 2020...

Nach einem aktuellen Bericht der UNO-Klimaforscher haben wir nur noch 15 Jahre Zeit, die Sache in den Griff zu bekommen...

Dies gehe aus dem bisher unveröffentlichten dritten Teil des Weltklimaberichts hervor, berichtete die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch vorab unter Berufung auf einen Entwurf des Textes.

Wenn der Ausstoß von Treibhausgasen in den kommenden 15 Jahren nicht durch effizientere Technologien substanziell abnehme, würden durch die Erderwärmung unumkehrbare Prozesse folgen, wie das Abschmelzen der Eisschilde in Grönland und die Übersäuerung der Ozeane.

Tja, die Technik gibt es schon längst, aber so lange uns bei PKWs wichtiger ist, wie schnell er (auf unseren eh verstopften Autobahnen) fahren könnte, oder auch die Anschaffung einer neuen Heizung am Geldbeutel hängt, wird da erst mal nix passieren...

Dem Bericht zufolge schlagen die Klimaforscher als Gegenmittel den verstärkten Einsatz von Biokraftstoffen, Hybridfahrzeuge und neue Atomkraftwerke vor. Sie regten auch an, den Reisanbau auf Sorten umzustellen, die nicht mehr im Wasser wachsen müssten, um damit den Ausstoß klimaschädlichen Methans zu reduzieren.

Atomkraftwerke? Nein, wenn da mal wieder eins hochgeht, brauchen wir uns um das Klima keine Sorgen mehr zu machen, dann geht’s ums nackte Überleben... Da sehe ich die Sache etwas anders! Wir sollten lieber Druck machen auf die Industrie, endlich bezahlbare Hybrid-Autos zu bauen, endlich Elektrogeräte anzubieten, die auch wirklich „aus" sind und nicht auf Standbye laufen! Endlich Brennstoffzellen zu bauen (Bundeswehr hat sie komischerweise schon...). Endlich Solaranlagen bezahlbar zu machen. Auch Energiesparlampen zum Standard zu machen...

Dann brauchen wir keine neuen, zusätzlichen Atomkraftwerke, für die wir uns abhängig machen und Uran importieren müssen. Auch wissen wir heute noch nicht, wohin mit dem Schrott... Das sind auch alles globale Fragen!

21 Februar 2007

Politischer Aschermittwoch…

In Passau stimmte Edmund Stoiber das letzte Mal seine Anhänger auf den traditionellen Aschermittwoch ein. In stundenlangen Dialogen lies er sich noch einmal feiern. Beim eintreten der Fürther Landrätin Gabriele Pauli gab es Pfiffe und Buh-Rufe aus der Menge, was typisch für Bayern ist. Basisdemokratie ist den Anhängern in Passau noch immer ein Fremdwort. Gehorsam der Parteisoldaten hat dort noch Tradition.

Dazu gab’s Stimmen aus den anderen Reihen: In Passau sei der „Tag der Scheinheiligen“, Beck meinte gar, dort trauen sie sich nicht „Rücken an Rücken zu sitzen“. Trittin sprach vom „Bandenkrieg auf Sankt Pauli“.

Ein ganz normaler politischer Aschermittwoch eben…