30 November 2006

Prognosen am Arbeitsmarkt

Kaum entspannt sich die Lage am Arbeitsmarkt ein Wenig, wird schon in der Presse von „stabiler Lage“ und „Talsohle erreicht“, ja gar vom "Aufschwung" gesprochen!

Leute, es sind gerade mal 0,3 – 0,4 % weniger Arbeitslose! Denkt bitte auch mal, dass die Mehrwertsteuererhöhung kommt und deswegen kurzfristig Beschäftigte (befristet) eingestellt werden. Auch werden die Menschen gerechnet, die so Wenig verdienen, dass sie trotzdem zusätzlich Geld vom Staat bekommen, um überhaupt über die Runden zu kommen…

Ich finde es geradezu dreist, was uns die regierungstreue Presse so blauäugig verkündet. Das ist Propaganda aller erster Sahne!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Jubel über 3,995 Millionen Erwerbslose

Große Koalition feiert Arbeitsmarktdaten. Gewerkschaften und Linkspartei kritisieren Schönfärberei

Deutschlands Jobmotor läuft«, freute sich Ronald Pofalla, Generalsekretär der CDU, am Donnerstag über 3,995 Millionen Erwerbslose. Endlich wieder unter vier Millionen zu sein, unterstreiche eindrucksvoll den positiven Trend, so der CDU-Mann. Im Vergleich zum Oktober tauchen 89000 und im Vergleich zum Vorjahr 536000 weniger Menschen in der Erwerbslosenstatistik aus Nürnberg auf. Die offizielle Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, erklärte, neben der »robusten konjunkturellen Entwicklung« wirke sich die »immer bessere Betreuung der Arbeitslosen« aus. Und Jobangebote gibt es laut Weise auch noch: Besonders gesucht seien Arbeitskräfte in den Branchen Zeitarbeit, Gesundheit, Einzelhandel und im Gastgewerbe, informierte der BA-Chef.

»Sehr erfreulich« fand Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die aktuellen Zahlen aus Nürnberg – und daß sich diese Entwicklung auch im Osten verstetige. Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) erhob das Glas: 550 000 Menschen mehr als vor einem Jahr hätten nun Arbeit: »Das ist eine kleine Großstadt«.

Kritik kam von Gewerkschaften und Linkspartei.PDS. »Erschreckend bleibt, daß von den fast vier Millionen Arbeitslosen fast jeder zweite langzeitarbeitslos ist«, so Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied. »Natürlich freuen auch wir uns über jeden Menschen, der eine Arbeit gefunden hat, besonders, wenn es sich um eine sozialversicherungspflichtige Arbeit handelt«, kommentierte Dietmar Bartsch, Bundesgeschäftsführer der Linkspartei.PDS. Wer sich, wie die Regierungsparteien, für einen ausgedehnten Niedriglohnsektor und gegen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens acht Euro wendet und Ältere durch die Rente mit 67 in Altersarmut schickt, brauche nicht zu klatschen. »Der freut sich nur über den schönen Schein der Statistik«, so Bartsch.

(ddp/AFP/jW)