30 November 2006

Ablassbrief

Nun ist er aber sehr schnell zu Ende, der neu aufgerollte Mannesmann-Prozess

Mit einem Ablass können sich die Betrüger am Volke nun freikaufen:
Der Gerichtsentscheidung zufolge muss Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser mit 1,5 Millionen Euro die zweithöchste Summe zahlen (Bei fast 20 Mio. im Jahr, ist das ein „Fliegenschiss“ für Ackermann). Dem Ex-Mannesmann-Aufsichtsratschef Joachim Funk wurde die Zahlung von einer Million Euro auferlegt; der frühere IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel muss 60.000 Euro zahlen, Ex-Konzernbetriebsratschef Jürgen Ladberg 12.500 Euro und der frühere Direktionsmitarbeiter Dietmar Droste 30.000 Euro. Das Geld fließt zu 60 Prozent in die Staatskasse, der Rest an gemeinnützige Einrichtungen.

Linksfraktionschef Oskar Lafontaine kritisierte zu Recht die Entscheidung bei N24: "Es entsteht der Eindruck, wenn du viel Geld hast, kannst du dich von Strafen freikaufen." Grünen-Fraktionschefin Renate Künast erklärte: "Wäre der Satz 'Die Kleinen henkt man, die Großen lässt man laufen' noch nicht erfunden, wäre heute der richtige Tag dafür." Nach Auffassung des saarländischen SPD-Chefs Heiko Maas widerspricht die Entscheidung "dem Gerechtigkeitsempfinden des Großteils der Bevölkerung".

Prof. Hans Joachim Selenz meinte dazu auf seiner Seite: “Wir führen den § 007 ein. Die Lizenz zum legalen Betrügen, Rauben und Unterschlagen (Siehe auch hier in den OG)!

In dem Prozess ging es um die Rechtmäßigkeit von Prämien und Abfindungen in Höhe von 57 Millionen Euro, die nach der Mannesmann-Übernahme durch die britische Vodafone Anfang 2000 an amtierende und frühere Konzernmanager geflossen waren. Und laut Presse darf Esser sogar seine 30 Mio. behalten… Da sage einer „Verbrechen lohne sich nicht…“

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