20 Dezember 2006

Henrico Franke

Das Spiel, was da mit dem Hartz-Empfänger getrieben wird, der „zufällig“ mit Kurt Beck in Wiesbaden zusammenstieß, ist gefährlich…

Zum einen Repräsentiert er derzeit alle Hartz-4-Empfänger in Deutschland, weil er im Rampenlicht steht. Sollte er sich nun absolut uneinsichtig und trotzig zeigen, hätte dies wieder einmal Sprengstoff, da dann jeder den Parolen der neoliberalen Parteien glauben schenkt, dass der Großteil der Arbeitslosen Hartz-Empfänger „Faulenzer“ wären und würden der Regierung und deren Kürzungspläne zustimmen.

Zum anderen bin ich auch kein Freund von der Beck´schen Lösung. Kurt ruft mal kurz hier und da an, schon liegen 8 Arbeitsangebote auf dem Tisch… Und MUSS er diese jetzt „von heut auf Morgen“ annehmen? – Ich denke nein.

Was ich auch nicht befürworte ist der Wunsch der Linksfraktion, Herrn Franke in die Fraktion zu holen. Da müsste er schon etwas länger dabei sein…

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich finde es auch schlimm, was die BILD jetzt wieder treibt. Nicht schön und die "Faulenzer-Debatte" wiedermal.

Klar das Kurt Beck schnell so ein paar Jobangebote parat hat, aber an Stelle von Henrico F. hätte ich davon einen angenommen statt sich von irgendwelchen Initativen usw. instrumentalissieren zu lassen.

Am Ende wird er der große Verlierer sein. Die schrägen Gestalten - Pressesprecherin usw. - von den Initativen mögen ja ehrbare Absichten haben, aber sie zerstören dem Herrn F. jegliche Chancen.

Und Herrn F. für die Linkspartei antreten zu lassen dürfte ein echter Schuß in den Ofen werden. Er hat ja dank BILD usw. ein echt mießes Bild in der Öffentlichkeit bekommen.
Abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass er der richtige für den Job wäre.

Stephan Krieger hat gesagt…

Mein Schreiben (Auszug) an Elke Reinke (Die Linke), die vor hatte Enrico Franke in den Bundestag zu holen. Leider bis Dato noch keine Antwort erhalten:


Liebe Elke,
mit Zurückhaltung lese ich das Ziel der Fraktion, Herrn Franke und weitere Hartz-4-Empfänger in dieses Gremium zu bringen. In einer hinsicht gebe ich Dir schon recht, dass dann mit Sicherheit die Hartz-Empfänger mehr Gehör finden, aber denkst Du, dass ein Herr Franke, der keinerlei Erfahrung in der Politik hat, sofort hier repräsentativ für die Linke im Bundestag stehen kann? Ich bezweifle dies und denke, wir sollten von solchen Experimenten Abstand nehmen.

Liebe Elke, wir kennen uns noch nicht persönlich, aber ich denke, dass auch Du Dich schon etwas länger mit Politik beschäftigt hast und dass Du nun in der Fraktion im Bundestag sitzt, ist der Lohn Deines Engagements was ich Dir auch von Herzen gönne.

Das Spiel, was da mit Henrico Franke-Empfänger getrieben wird, der zufällig mit Kurt Beck in Wiesbaden zusammenstieß, ist meiner Meinung sehr gefährlich…

Zum einen repräsentiert er ungewollt und unvorbereitet derzeit alle Hartz-4-Empfänger in Deutschland, weil er im Rampenlicht steht. Sollte er sich nun absolut uneinsichtig und trotzig zeigen, hätte dies wieder einmal Sprengstoff, da dann jeder den Parolen der neoliberalen Parteien glauben schenkt, dass der Großteil der Arbeitslosen Hartz-Empfänger „Faulenzer“ wären und würden der Regierung und deren Kürzungspläne zustimmen.

Zum anderen bin ich auch kein Freund von der Beck´schen Lösung. Der Kurt ruft mal kurz hier und da an, schon liegen 8 Arbeitsangebote auf dem Tisch… Und MUSS er diese jetzt „von heut auf Morgen“ annehmen? – Ich denke nein.

Auch bin ich, als selbständiger Kleinunternehmer gang nach dem Motto im August 2004 zur WASG gekommen, wie Du es in der Presse propagierst. Du sagtest; "Ich kann jeden nur ermuntern, sich einzumischen" – Und ich möchte mich ebenfalls einmischen!

(...)

Wir müssen zum Nachdenken und Aktivwerden bewegen – Die Jugend, wie auch die ältere Generation.

(...)

Ich würde mich freuen, wenn wir uns ebenfalls bei passender Gelegenheit einmal austauschen könnten.

Wir wünschen Dir, Deiner Familie und den Angehörigen,
sowie dem ganzen Team und der Fraktion ein frohes und besinnliches
Weihnachtsfest und einen guten Start im Kommenden,
des sicherlich interessanten, neuen Jahr 2007!

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Krieger